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Verhütung - damals und heute

Hormonelle Verhütung rückläufig

In den letzten Jahren ist der Wissenstand junger Frauen, die sich mit dem Thema Verhütung genauer auseinandersetzen, deutlich gestiegen.

Immer mehr junge Frauen wenden sich von der Pille ab, da sie entweder bereits unter Nebenwirkungen leiden, diese befürchten, oder sich darüber bewusst werden, dass es auch andere, natürliche Methoden zur Verhütung einer Schwangerschaft gibt.


Nach Studienlage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) befindet sich das Verhütungsverhalten von Jugendlichen (Studie aus 2019) und Erwachsenen (Studie aus 2018) nach wie vor in einem stetigen Wandel. Während die Kondomnutzung insgesamt einen Aufschwung erlebt, ist die Nutzung hormoneller Verhütungsmethoden weiterhin rückläufig.




Neben der Erwartung von Nebenwirkungen bei hormoneller Kontrazeption spielt auch der fehlende Sicherheitsaspekt bei der Übertragung sexueller Erkrankungen eine wichtige Rolle bei der Wahl der Verhütungsmethode.


Beim "ersten Mal" haben 2014 noch 45% der Mädchen mit der Pille verhütet, während dies im Jahr 2019 nur noch 30% der befragten Mädchen angaben. Bei den Erwachsenen ist die Pillennutzung im Zeitraum 2011 bis 2018 um 6% rückläufig und die Kondomnutzung um 9% gestiegen.


Des Weiteren spielt das Bildungsniveau eine wichtige Rolle bei der sicheren Verhütung einer Schwangerschaft. Beinahe jeder 5. Jugendliche mit geringem Bildungsniveau verhütet gar nicht oder nur sehr unsicher beim ersten Mal!


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Nutzung hormoneller Verhütungsmethoden in beiden Gruppen rückläufig ist.


Pille in Ost- und Westdeutschland

In der DDR, aber auch in der westdeutschen BRD, wurde die Pille in den 1960er Jahren massiv gehyped. Es gibt Gerüchte darüber, dass die DDR sogar Spione in den Westen schickte, um an die chemischen Formeln der synthetischen Antibabypillen-Hormone zu gelangen.


In Westdeutschland durfte die Antibabypille auf ärztliche Verordnung ab 1961 an verheiratete Mütter verkauft werden. Das bedeutet alle anderen Frauen, welche weder einen Kinderwunsch hegten, noch verheiratet waren, mussten ohne Pille auskommen. Bis dahin wurde durch das Wissen über die fruchtbaren Tage, die Verwendung von Kondomen oder anderen mechanischen Verhütungsmethoden, oder ab 1950 mithilfe einer Spirale (bis dato hormonfrei) verhütet.

Die Antibabypille wurde jedoch nur zögerlich angenommen, da sowohl die konservative Politik, als auch die Kirche, massive Einwände dagegen hegten.

Um ihr Produkt dennoch auf dem westdeutschen Markt an die Frau zu bringen, warb die Firma Schering schwerpunktmäßig mit der positiven Wirkung der Pille bei Menstruationsbeschwerden!


In Ostdeutschland wurde die "Wunschkindpille" erst Ende 1965 auf den Markt gebracht. Trotz dieser "positiv" anmutenden Namensgebung und der Gleichberechtigungs-Propaganda, wird auch dort die Pille nur zögerlich angenommen.

Die Regierung hat natürlich ein berechtigtes Interesse daran, die Kritik dort klein zu halten, schließlich werden die Frauen erstens für die Produktion in der Wirtschaft benötigt und zweitens hatte die DDR zunehmend Probleme mit der steigenden Zahl von Schwangerschaftsabbrüchen.


Mythos: "Pillenknick"

Mittlerweile ist sich die Wissenschaft darüber einig, dass der Geburtenrückgang vielmehr mit dem steigenden Selbstbestimmungswillen der Frauen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu tun hatte, als mit der Pillenwirkung und deren Nutzung. Das Bildungsniveau der Frauen stieg, sie gingen arbeiten und der Kinderwunsch nahm ab.

Die Pille war dabei lediglich ein Mittel zum Zweck, aber nicht Treiber des Geburtenrückgangs.


Vermarktung der Pille damals und heute

Um die Pille an die Frau zu bekommen, waren damals mehrer Maßnahmen nötig:

  • DDR: Propaganda, Preissenkung (1966) und schließlich ab 1972 wurde sie sogar kostenlos angeboten

  • BRD: Werbung durch das Hervorheben "positiver" Nebenwirkungen

  • heute: seit Januar 2019 wird die Pille 2 Jahre länger als zuvor und weiterhin kostenfrei für junge Frauen angeboten (die Regelung gilt nun bis zum 22. Lebensjahr), im Paragraf 219a des Strafgesetzbuchs wird weiterhin am "Werbeverbot" für Abtreibungen festgehalten, es darf nun zwar darüber informiert werden, dass einzelne Praxen Abtreibungen anbieten, weitere Hinweise und Informationen über deren Durchführung bleiben aber untersagt!

Fazit

Statt den Fokus auf die Möglichkeiten natürlicher oder mechanischer Verhütungsmethoden wie NFP, Kondom/Diaphragma etc. zu legen und Schwangerschaftsabbrüche (ohne medizinische Indikation) gar nicht erst notwenig werden zu lassen, wird hier in Deutschland weiterhin auf Werbung für Medikamente/Pille gesetzt.


Dies ist eindeutig Sache der Politik, denn die Pharmaindustrie hat eine starke Lobby in Berlin!


Das die Kosten der hormonellen Kontrazeption/Pille, die der natürlichen Verhütungsmethoden weit übersteigen, ist unserer Politik und den Krankenkassen egal.


Mir ist es ein wichtiges Anliegen, Euch auch weiterhin wichtige Informationen zu den Themen Pille, weiblicher Zyklus und Verhütung, sowie weiteren Themen der Frauenheilkunde, zur Verfügung zu stellen.

Die Entwicklung ist positiv und ich bin mir sicher, dass in Zukunft immer mehr junge Frauen den Weg der natürlichen Verhütung wählen werden.


Es ist aber an uns, dieses Wissen zu verbreiten, damit sich jedes Mädchen und jede Frau selbst eine eigene Meinung darüber bilden kann!


LG Franzi


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