Die Ursachen dafür sind vielfältig und keinesfalls nur bei der Frau oder dem Mann zu suchen, in
35 % der Fälle ist der Ursache bei beiden Partnern zu suchen und bei 10-20 % der ungewollt kinderlosen Paare ist die Ursache nicht zu ermitteln.
Es ist also gar nicht so einfach ein Kind zu zeugen und die Chance auf eine Schwangerschaft liegt bei einem normalen Zyklus im Durchschnitt nur bei 23 %. Dies gilt für Paare die nicht hormonell verhüten. Um zu diesen 23 % zu gehören müssen also viele Details passen und glückliche Umstände zusammen kommen.
Wie kommt es zur Befruchtung der Eizelle ?
Pro Zyklus reift im weiblichen Körper meist nur eine befruchtungsfähige Eizelle heran, dies bedeutet dass die anderen Follikel die Befruchtungsfähigkeit überhaupt gar nicht erst erreichen.
In jedem Eierstock sind bei weiblichen Neugeborenen bereits alle späteren Eizellen angelegt, so dass jeder Eierstock zum Zeitpunkt der Geburt ca. 400.000 Eizellen enthält. Davon können im Verlauf des Lebens allerdings nur ca. 400 bis 450 Eizellen sprungreif und damit befruchtungsfähig werden. Die Gesundheit der Eileiter ist damit eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine spätere Schwangerschaft.
Zum Zeitpunkt des Eisprungs wird die "fertige" Eizelle vom Eierstock freigegeben und bleibt dann nur für 12-18 Stunden befruchtungsfähig. Wenn sie in diesem Zeitraum nicht auf ein befruchtungsfähiges Spermium trifft, stirbt die Eizelle ab.
Die Lebensdauer der Spermien ist dagegen um einige Tage verlängert, bei optimalen Bedingungen, dh. wenn unter Anderem qualitativ hochwertiges, nährstoffreiches (dient der Spermienernährung) Zervixsekret vorhanden ist und bei Erfüllung weiterer wichtiger Umstände, können sie bis zu fünf Tage befruchtungsfähig bleiben und notfalls auf die noch nicht gesprungene Eizelle warten.
Daher ist es auch möglich einige Tage vor dem Eisprung Geschlechtsverkehr zu haben und dennoch ein Kind zu empfangen. Die eigentliche Befruchtung findet dann aber erst am Tag des Eisprungs statt und zwar nicht in der Gebärmutter, sondern vielmehr im Eileiter. Spermienzellen müssen daher einen weiten Weg zurücklegen. Sie müssen die Gebärmutter passieren und dann bis in den Eileiter vordringen, in der Hoffnung, dass dann auch eine gesprungene Eizelle dort auf sie wartet.
Die fruchtbaren Tage lassen sich am besten und, nach ein wenig Übung und Beobachtung, auch am sichersten durch die Methode der natürlichen Familienplanung (NFP) feststellen. Auch die Nutzung von LH-Teststreifen ist eine Möglichkeit, dennoch lohnt es sich die Symptome des Körpers genauer kennen zu lernen, um sich nicht auf ein Stückchen Papier verlassen zu müssen.
Um eine Befruchtung der Eizelle zu ermöglichen werden viele Spermien benötigt da diese die Eizellenhülle auflösen müssen. Zur eigentlichen Befruchtung kann meist nur ein einzelnes Spermium in die Eizelle eindringen und mit ihr verschmelzen. Nach dieser Verschmelzung ist die Durchlässigkeit für weitere Spermien nahezu unmöglich. Direkt darauf beginnt die Eizelle mit der Zellteilung und wird von Flimmerhärchen und Muskelbewegungen des Eileiters in Richtung Gebärmutter transportiert.
Die Eizelle gelangt aufgrund des zeitlich abgestimmten Eisprungs, in eine Gebärmutter, die bereits fleißig Gebärmutterschleimhaut aufgebaut hat und damit bestens auf eine mögliche Schwangerschaft eingestellt ist.
Ungefähr 6 Tage nach der Befruchtung kommt es zur endgültigen Einnistung in die Gebärmutterwand und in den folgenden 9 Monaten wächst dann das neue Leben heran.
Gründe für einen unerfüllten Kinderwunsch
Normalerweise gelingt es 85% der Paare mit Kinderwunsch innerhalb eines Jahres ein Kind zu zeugen, wenn sie ca. 35 Jahre alt sind. Bei den übrigen 15% der Paare mit Kinderwunsch liegt dann meist ein Problem mit der Fruchtbarkeit vor, dessen Ursachen abgeklärt werden müssen.
Wenn innerhalb eines Jahres trotz regelmäßigem, ungeschützten Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft erreicht werden kann, sprechen Mediziner bereits von einer Sterilität oder Unfruchtbarkeit.
Für viele Paare ist dann bereits der Weg in die Kinderwunsch-Klinik geebnet, dabei fehlt in einigen Fällen auch "nur" das Wissen über die eigene Fruchtbarkeit, dies kann sowohl Mann als auch Frau betreffen.
Vor allem auch die psychische Belastung die mit einem unerfüllten Kinderwunsch einhergeht, kann das Vorhaben, ein Kind zu zeugen, nachhaltig beeinträchtigen.
Doch kommen wir nun zu weiteren möglichen Ursachen, die eine Schwangerschaft erschweren oder gar verhindern können:
Zyklus- und Hormonstörungen (Schilddrüse, Nebenniere, Hypophyse, Eierstöcke, Hoden Leber,...)
Probleme beim Eisprung (z.B. PCO-Syndrom)
Endometriose, Verwachsungen im Bereich der Eileiter oder Samenleiter, Hodenhochstand etc.
Infektionskrankheiten (oft auch unentdeckt!) -> Chlamydien, Gonokokken ("Tripper")...
unausgewogene Ernährung, ungesunder Lebensstil, Übergewicht, Darmgesundheit
höheres Lebensalter (v.a. der Frau)
In einem weiteren Beitrag werde ich euch einige Informationen an die Hand geben, die euch helfen können, den Kinderwunsch zu verwirklichen.
Ich möchte an dieser Stelle allerdings betonen, dass schwerwiegende Erkrankungen, wie ich sie oben bereits genannt habe, nur durch einen Arzt/eine Ärztin behandelt werden können/dürfen. Meine Tipps und Verhaltensanregungen dienen lediglich als Ergänzung.
Liebe Grüße
Franzi
Quellen und weitere nützliche Infos findet ihr hier:
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