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Heilpraktiker - "Alles nur pendelnde Quacksalber" ?!


In bestimmten, sonst so "evidenzbasierten", Kreisen wird der Beruf des Heilpraktikers gerne pauschal als "Quacksalberei" und "Esoterik" abgetan und verurteilt. Ein ganzer Berufsstand wird aufgrund einiger medienwirksamer, und mit Verlaub sehr mangelhaft recherchierter, Fernseh- und Medienberichte verunglimpft.




Frei nach dem Motto: "Heilpraktiker sind alles so pendelnde Schwurbler die mit Globuli um sich werfen und versuchen damit Krebs zu

heilen!"


Gleich zu Beginn möchte ich darauf hinweisen, dass ich, als examinierte Physiotherapeutin und angehende Heilpraktikerin, regelmäßig auf Studien zurück greife und jede Methode und Behandlungstechnik hinterfrage. Um mir dabei ein genaues Urteil bilden zu können, informiere ich mich immer mithilfe verschiedener Quellen und Wirksamkeitsstudien.

Bei uns Physios wurden, ähnlich wie in der Naturheilkunde (der Fachrichtung der Heilpraktiker), einige Methoden längst in Ihrer Wirksamkeit widerlegt, trotzdem werden sie in manchen Fällen weiter verwendet.

In diesem Zusammenhang gab es bisher keinen großen medialen Aufschrei mit der Bitte um „Abschaffung“ des Physioberufes, wie es in Teilen der Bevölkerung/Politik für den Beruf des Heilpraktikers gerne verlangt wird.


Glücklicherweise hat mittlerweile aber eine Sensibilisierung stattgefunden und viele junge Physios versuchen nun, ihre Behandlungen evidenzbasierter zu gestalten. Nichtsdestotrotz ziehen einige Physios ihren Stiefel weiter durch, und man muss leider auch zu bedenken geben, dass die Berufseinsteiger das Examen in dem Irrglauben ablegen, auf dem aktuellsten Stand der Wissenschaft zu sein. Man kann es ihnen nicht verdenken, denn um das Examen zu bestehen muss man eine ganze Menge lernen. Allerdings entbehren mittlerweile einige Fächer und Methoden vollkommen jedweder Wirksamkeit, und der Lehrplan wurde noch nicht entsprechend angepasst. Aber das soll heute nicht das Thema sein.


Beim Beruf des Heilpraktikers sieht es jedoch folgendermaßen aus:

Es gibt bedauerlicherweise keine einheitlich geregelte Ausbildung, keinen Studiengang der am Ende mit einem offiziell anerkannten Abschluss oder Staatsexamen endet.

Für die „Schwurbler“ unter den Heilpraktikern, mag das kein Problem sein, für die die es ernst meinen und eine medizinisch wirksame Ergänzung der Schulmedizin anbieten möchten, ist es ein großer Nachteil!


Viele rümpfen die Nase, wenn man sagt, man möchte Heilpraktiker werden, haben Vorurteile und machen sich keine Gedanken, was das mit dem Menschen macht, der seine komplette Freizeit, meist neben einem schlecht bezahlten Vollzeitjob, damit verbringt, sein Wissen stetig zu erweitern.

Alles in der Absicht seinen Patienten, nach bestandener (schriftlicher und mündlich-praktischer) Überprüfung beim zuständigen Gesundheitsamt, eine Hilfe zu sein.


Die Naturheilkunde soll hierbei keine Alternative, vielmehr eine Ergänzung (!) zur Schulmedizin sein. Und wichtig zu wissen ist auch, dass der Heilpraktiker selten die erste Anlaufstelle ist. Vielmehr ist er häufig die "letzte" Option, wenn die Schulmedizin nicht mehr weiterkommt!


Kleiner Denkanstoß

Lassen wir uns nicht Alle manchmal von einer einfach verständlichen und allzu kühn formulierten These beeinflussen? Wo beziehen wir, manchmal auch unbewusst, unsere teils allzu schnell gefassten Urteile und Meinungen her? Haben wir dazu verschiedene Quellen miteinbezogen oder nur nach einer Bestätigung unserer eigenen Meinung gesucht?


Fazit

Nicht jeder Heilpraktiker ist ein „Schwurbler“ und „Quacksalber“, es kommt auf den Bereich an, den er abdeckt.

Bevor ich mich zu einer Weiterbildung entschließe, informiere ich mich ausgiebig, bilde mir dann eine Meinung und entscheide mich anschließend für oder gegen die entsprechende Weiterbildung.

Ich möchte mich zunächst weiter auf die Themen Ernährung/Darmgesundheit und Frauenheilkunde spezialisieren.


Geplant sind ansonsten noch Weiterbildungen in den Bereichen Phytotherapie (Pflanzenheilkunde), sowie ggf. Akupunktur. Die Wirksamkeit dieser Methoden wurde durch repräsentative Studien (Metaanalysen, Doppelblindstudien usw.) bewiesen.





Prinzipiell gilt, dass es sich immer lohnt, zuerst unabhängige Studien und Informationen zu einem Thema einzuholen und dann zu urteilen. Nur dann ist eine sinnvolle und zielorientierte Diskussion möglich.

Alles andere trägt nur dazu bei, andere Meinungen herabzuwürdigen, und das zum Teil ohne jeglichen sinnvollen Grund!


Damit beende ich dieses hochemotionale Thema und hoffe, dass ich Euch wie immer einen kleinen Denkanstoß liefern konnte.


Liebe Grüße, und haltet die Ohren steif!

Eure Franzi

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