Oft werden nur die positiven Seiten nach dem Absetzen der Pille kommuniziert, doch nicht immer verläuft die Reise in ein Leben ohne synthetische Hormone so unbeschwert, wie wir das gerne hätten.
Ich selbst kann ein ellenlanges Lied davon singen, was Dich alles erwarten könnte, wenn die Pillenhormone deinen Körper verlassen.
August 2019
Mein erster Zyklus nach dem Absetzen der Pille begann am 17.08.2019.
Er dauerte 26 Tage. Wow, was war ich stolz, dass ich anscheinend direkt wieder einen "normalen" Zyklus hatte!
Doch danach kam es leider des Öfteren zu Schwankungen zwischen 29 und 49 Tagen. Von einem "regelmäßigen" Zyklus und einer "gesunden" Periode (ich blutete teilweise 1,5 Wochen vor mich hin) konnte nicht die Rede sein!
Ich hatte außerdem weder eine Ahnung davon, ob ich regelmäßige Eisprünge hatte, noch davon in welcher Zyklusphase ich mich gerade befand. Ganz zu schweigen davon, ob und wann wohl die nächste Periode einsetzen könnte...
Kurz gesagt, bei dem 49 Tage andauernden Zyklus, war ich irgendwann soweit, dass ich mir beinahe eine Schwangerschaft eingeredet hätte!
Das musste sich ändern! Also begann ich mich genauer mit der NFP-Methode zu befassen. Zwar hatte ich von Anfang an die Basal-Temperatur gemessen, doch so richtig viel konnte ich damit noch nicht anfangen. Gelbkörperphase, Follikelphase, Progesteron ?! Keine Ahnung, was sich hinter diesen Begriffen wirklich verbarg...
Da Corona uns nach wie vor fest im Griff hatte, beschloss ich also die Zeit zu nutzen und begann mit der Vorbereitung auf die Heilpraktiker-Überprüfung. Und mir wurde klar, dass die Frauenheilkunde das Thema werden sollte, mit dem ich mich genauer befassen wollte.
Und was soll ich sagen?
Heute, nach mehr als 18 regelmäßigen Zyklen und gesunden Perioden bin ich froh, dass ich damit angefangen habe.
Und auch wenn ich es meinem Körper damals sehr übel genommen habe, dass er mich mit solch, teils sehr langen, Zyklen und Perioden "abgestraft" hat, bin ich im Nachhinein froh, dass ich diese Warnsignale dann doch noch ernst genommen habe.
Mittlerweile bin ich mir auch darüber im Klaren, welche Ursachen damals für derart lange Zyklen sorgten: ich habe teilweise exzessiv Sport betrieben und hatte darüber hinaus wenig Zeit zum durchatmen, rannte von einem Termin zum nächsten und wusste irgendwann nicht mehr, wo mir der Kopf stand.
Kurz gesagt: ich war im Stress und das monatelang. Also: kein Wunder, dass mein Zyklus irgendwann aus der Bahn geriet.
Doch abgesehen von der Stressreduktion unternahm ich selbstverständlich weitere Dinge um sowohl die Periode, als auch die Zykluslänge, auf ein gesundes Maß zu reduzieren.
Bevor Du dich nun fragst, was ich alles umstellen musste, folgt hier eine kleine Auflistung der Dinge, die mir persönlich geholfen haben:
Stressreduktion: weniger Trainingseinheiten pro Woche, zyklusorientiertes Training, mehr "Me-Time": d.h. auch mal ein freies Wochenende ohne Zeit- und Termindruck
Einplanen freier bzw. ruhiger Tage vor und während der Periode, d.h. nach Feierabend ruft mittlerweile wirklich nur noch die Couch und keine stressigen Termine mehr (soweit das eben möglich ist!)
Ernährungsumstellung, noch mehr Gemüse und Obst als zuvor, Energiezufuhr gesteigert
Trinkmenge gesteigert
keinen Kaffee, keinen Alkohol vor und während der Periode (fördert bei mir die Regelschmerzen)
"Frauenkräuter", zB. als Tee o.ä.
Selbstverständlich ist das nicht die Patentlösung für jede Frau, aber ich wollte Dir anhand meines Beispiels zeigen, dass ein bisschen mehr dazu gehört, als einfach nur die Pille abzusetzen und weiterzumachen wie bisher.
Die Pille hat bei mir dafür gesorgt, dass ich mich immer weiter von meinem Körper entfernt habe. Ich hatte irgendwann jegliches Gefühl dafür verloren, gesunde Grenzen zu setzen und war es gewöhnt, ständig über mein persönliches Limit zu gehen.
Durch das Absetzen der Pille habe ich gelernt, was es bedeutet, sich wieder mit dem eigenen Körper anzufreunden und zu "versöhnen". Heute plagen mich viel weniger Selbstzweifel, als unter der Pille und ich fühle mich wohl, so wie ich bin.
Und wenn ich nun über das Leben nachdenke, dass ich unter der Wirkung der Pillenhormone geführt habe, wird mir klar, dass ich wahrscheinlich nicht der Mensch geworden wäre, der ich heute bin, wenn ich sie noch immer nehmen würde. Im Nachhinein habe ich das Gefühl, dass ich erst nach dem Pilleabsetzen wirklich zu mir selbst gefunden habe. Durch die Pillenhormone fühlte ich mich oft, wie eine Art Roboter, der stur das tut, was von ihm verlangt/erwartet wird.
(Wenn Du momentan hormonell verhütest, klingt das ggf. ein wenig übertrieben oder seltsam für Dich und glaube mir, ich hätte damals ähnlich gedacht, doch Vieles wurde mir erst im Nachhinein bewusst.)
Ich hoffe, ich konnte Dich heute ein bisschen in meine Vergangenheit mitnehmen und würde mich freuen, wenn ich Dich inspirieren oder motivieren konnte, trotz verschiedener Befürchtungen, dennoch den Schritt zu wagen und es einmal ohne Pillenhormone zu versuchen.
Hier findest Du einige Informationen zur Natürlichen Familienplanung (NFP), welche sich sowohl zur sicheren Schwangerschaftsverhütung, als auch für den Kinderwunsch eignet:
Wenn Du Dir auf deinem Weg eine Begleiterin wünschst, melde Dich gerne bei mir:
Ich unterstütze Dich auf dem Weg in ein pillenfreies Leben.
Ich zeige Dir, wie Du deinen Zyklus so beobachten kannst, dass Du sowohl sicher verhüten, als auch später gezielt in die Kinderwunschphase starten kannst.
Ich helfe Dir dabei, Deine Beschwerden u.a. durch eine hormonfreundliche Ernährung in den Griff zu bekommen.
Liebe Grüße
Franzi
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