Verhütung war schon immer eher Frauensache. Doch was wäre, wenn nun endlich auch die Männer mehr Verantwortung übernehmen würden/könnten?
Die "Pille" für den Mann lässt schon lange auf sich warten, doch woran haperte es bisher?
Ganz "einfach", bei uns Frauen muss theoretisch nur einmal pro Zyklus ein Vorgang unterbrochen werden. Beim Mann muss stattdessen die Neu-Bildung von bis zu 100 Millionen Spermien pro Tag erst einmal dauerhaft, aber dennoch reversibel, unterdrückt werden.
Die meisten Pillenpräparate für die Frau zielen dagegen darauf ab, vordergründig ein Ereignis, also den Eisprung, zu unterdrücken. Doch umso einfacher und unkomplizierter die Verhütung damit funktioniert, desto erschreckender ist die Zahl der Frauen, die unter diversen Nebenwirkungen der Pille leiden.
Und wenn man bedenkt, dass es für die Unterdrückung des Eisprungs notwendig ist, die Hormonachsen komplett zu unterbrechen, ist das auch keine große Überraschung.
Viele Frauen ertragen dennoch über Jahre hinweg diverse psychische und körperliche Nebenwirkungen, bevor sie sich nach möglichen Alternativen umsehen.
Interessant ist an der Stelle vielleicht die Tatsache, das aufgrund genau dieser Nebenwirkungen, die die hormonelle Verhütung beim Mann verursacht, nicht weiter verfolgt wurde. Der bisherige Forschungs-Ansatz richtete den Fokus auf den Testosteronspiegel des Mannes.
Anscheinend waren jedoch ungewollte Gewichtszunahme, Depressionen, erhöhte Cholesterinwerte und noch einiges mehr an Nebenwirkungen, welche im Zusammenhang mit der Pille für den Mann auftraten, für die Männerwelt nicht zumutbar...
Daher wurde die Pille für den Mann bisher nicht weiter verfolgt. Und was noch bedauerlicher ist: die Präparate die für die Frau entwickelt wurden, wurden in den letzten beinahe 60 Jahren nur geringfügig weiterentwickelt!
Die Hormondosis wurde zwar reduziert, doch stattdessen hat sich beispielsweise das Thromboserisiko bei den Pillenpräparaten der 3. und 4. Generation zum Teil sogar erhöht! Und diesem Risiko werden bereits junge Frauen und Mädchen ausgesetzt, wenn nicht ausreichend über mögliche Verhütungsalternativen informiert wird.
Neue Herangehensweise bei der Pille für den Mann mittels YCT529
Wissenschaftler der University of Minnesota haben auf der Frühjahres-Tagung der American Chemical Society ein neues, bisher nur in Tierversuchen erprobtes, Medikament vorgestellt: YCT529.
Die "neue" Pille für den Mann setzt nicht mehr auf Hormone, sondern wirkt auf einen speziellen Vitamin-A-Rezeptor, ein natürlich vorkommendes Protein.
Dieser Rezeptor (RER-alpha) soll gezielt blockiert werden, wodurch dann wiederum die Zelldifferenzierung (u.a. Spermienentstehung) gehemmt wird.
RER-alpha spielt auch eine wichtige Rolle bei der Embryonalentwicklung und beim Zellwachstum.
Bisherige Versuche ein solches Medikament zu entwickeln, scheiterten daran, dass mehrere Rezeptoren dieser Art blockiert wurden, was in der Vergangenheit zu deutlich mehr Nebenwirkungen geführt hat.
Der große Vorteil dieser "Männerpille" ist die nebenwirkungsarme Rezeptur, doch momentan steckt die Forschung noch in den Kinderschuhen. Sie wurde nämlich bisher nur an Mäusen erprobt. Ihre Wirkung (99%ige Wirksamkeit, Perl-Index läge damit bei 1,0) soll bereits nach 4-wöchiger Einnahme eintreten und spätestens 6 Wochen nach Beenden der oralen Einnahme vollständig reversibel sein. Erste Tests am Menschen sollen ab Mitte diesen Jahres starten.
Zum "Vergleich"
Doch ist die "Männerpille" wirklich so harmlos, wie bisher vermutet wird?
Einige Wissenschaftler (z.B. Richard Sharp von der University of Edinburgh) merken an, dass der gesamte Vitamin-A-Signalweg durch das neuartige Medikament gestört werden könnte, schließlich wird ein vollkommen neuer Signalweg erprobt. Und dazu liegen eben noch keine weiteren Erkenntnisse vor.
Vitamin-A benötigt der Mensch z.B. für folgende Organe, abgesehen von der Spermienbildung: Auge, Zellwachstum, Haut und Schleimhäute.
Ein Mangel an Vitamin-A kann folgende Symptome verursachen:
Nachtblindheit, Austrocknung der Tränendrüsen, Störung der Spermienbildung, Wasserkopf (Hydrocephalus) beim Neugeborenen
Abgesehen davon lassen sich bereits jetzt Rückstände der Pillenhormone und anderer Hormonpräparate im Trinkwasser nachweisen und ich könnte mir vorstellen, dass eine Pille für den Mann möglicherweise den selben Effekt auf unsere Trinkwasserqualität haben könnte. Schließlich gibt es bisher noch keine feste Regulierung oder Reglementierung bezüglich der Grenzwerte für Hormone oder stoffwechselaktive Substanzen im Trinkwasser...
Gesund ist das sicher nicht, schließlich benötigen wir alle Vitamin-A, egal welchem Geschlecht wir angehören.
Kommentar
Es ist also noch fraglich, ob dieses neue "Wundermittel" wirklich hält, was es verspricht. Und nachdem ich selbst über mehrere Jahre unter den Nebenwirkungen der Pille litt, stellt sich mir die Frage, ob ich so etwas auch meinem Partner zumuten würde? Wo ich doch mittlerweile durch die NFP-Methode eine tolle Möglichkeit gefunden habe, die:
noch sicherer ist als die Pille, und zwar auf die Anwendungssicherheit bezogen. Diese gib nämlich die realistische Sicherheit und Praxistauglichkeit im Alltag an und ist mit 1,8 etwa 5x so sicher wie die Verhütung mit der Pille!!!
mir darüber Aufschluss darüber gibt, ob mein Zyklus, und damit auch mein Körper, gesund sind!
uns als Paar die Möglichkeit gibt, Verhütung (oder die Familienplanung) als gemeinsames Projekt zu leben, anstatt die Verantwortung immer nur auf einen der beiden Partner abzuwälzen!
kostengünstig und unabhängig von Tierversuchen und Pharmaunternehmen funktioniert und damit Kapazitäten und Gelder für andere wichtige Themen (Gesundheit, Klimaschutz etc.) in der Forschung frei werden ließe!
Wie stehst Du zu dem Thema? Schreibe mir gerne eine Nachricht oder Email dazu, Deine Meinung interessiert mich sehr!
LG Franzi
Quellen und weiterführende Links:
https://www.mdr.de/wissen/sex-verhuetung-pille-fuer-den-mann-ohne-hormone100.html
https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2022/03/kommt-jetzt-die-antibabypille-fuer-den-mann
https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/sex/hormon-revolution-die-pille-wird-60-725977.html
https://www.apotheken.de/krankheiten/hintergrundwissen/10370-pearl-index
https://www.icon-h2o.com/hormone-im-trinkwasser-folgen-fuer-mensch-und-tier/
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